Partner
Services
Statistiken
Wir
The No Ones: My Best Evil Friend – Limitiertes farbiges Doppel-Vinyl (Review)
Artist: | The No Ones |
|
Album: | My Best Evil Friend – Limitiertes farbiges Doppel-Vinyl |
|
Medium: | Do-LP/Limitiert/farbig | |
Stil: | Country, Folk, Americana, Singer/Songwriter, Seventies Pop |
|
Label: | Yep Roc/Bertus Musikvertrieb GmbH | |
Spieldauer: | 58:54 | |
Erschienen: | 31.03.2023 | |
Website: | [Link] |
Nachdem sich unser Werner ausführlich und sehr tiefgründig über die CD-Version des Albums „My Best Evil Friend“ von THE NO ONES ausgelassen und es für gut befunden hat, müssen wir noch ein paar wichtige Worte zu der farbigen Doppel-Vinyl-Version von „My Best Evil Friend“ 'der Niemande' verlieren, die natürlich schon durch den R.E.M.-Gitarristen PETER BUCK sowie die zwei richtig guten Sänger Frode Strømstad und Scott McCaughey in ihren Reihen echte 'Jemande' sind.
Die Extrabetrachtung von „My Best Evil Friend – Limitiertes farbiges Doppel-Vinyl“ liegt speziell daran, dass im Gegensatz zur CD bei diesem Doppel-Album gleich 6 (!!!) zusätzliche Songs auftauchen, die umgerechnet, obwohl sie auf die einzelnen Vinyl-Seiten verteilt sind, insgesamt eine ganze LP-Seite füllen würden. Auch wurden Veränderungen in der Song-Reihenfolge vorgenommen.
Schon die erste Vinyl-Beigabe „Set List“, die dem krachigen Album-Opener „KLIV“ folgt, ist ein herrlich Seventies-verliebtes Stück, das sich irgendwo zwischen Bowies „Heroes“ und den BOOMTOWN RATS bewegt. Hieran hat der norwegische Sänger Frode Strømstad einen maßgeblichen Anteil, da sein Gesangsstil und seine Stimme öfters an BOB GELDOF erinnern.
Nicht ohne Grund wurden die sechs Extra-Songs auf alle – außer die B-Seite – Plattenseiten verteilt, denn sie passen sich nahtlos in das Indie-Pop-Alternative-Rock-Konzept, das gerne auch mal im Punk oder der Garage sowie den 60er- und 70er-Jahren retroverliebt wildern darf, ein. Der seltsamste, ziemlich psychedelisch-verquer erscheinende Bonus ist hierbei das knapp eine Minute lange „J.E.D.“, das aber durch den direkten Übergang zur Harrison-Huldigung „Song For George“ wie dessen abgefahrenes Intro dazu klingt.
„All The Stupid Days“ ist demgegenüber eine echte Seventies-Pop-Punk-Nummer mit Hang zu XTC sowie einem ziemlich schrägen Text.
Obwohl: Eigentlich haben alle Texte auf dem Album oftmals einen gewissen Hang zum Surrealen mit einer leichten Prise Sarkasmus und einer noch stärkeren Prise hintergründigen Humors, bei dem man jede Menge Namen als Querverweise entdecken kann, die sich speziell auf Musiker oder Platten beziehen, welche von THE NO ONES geliebt werden. In ganz ähnliche Richtung geht dann auch „Solo In The End“, das zum Schluss sogar noch ein paar schmalzige Streicher-Sequenzen verpasst bekommt.
Die ersten beiden (und somit letzten) Bonus-Songs eröffnen die LP-D-Seite. Ein recht ruhiger Schieber mit einer schönen Melodie, der neben dem etwas nörgelndem Gesang sogar kurz mit völlig verfremdeten Vocals überrascht, um wohl in diesem Moment endgültig den besungenen Zwerg rauszukicken, um dann mit „Slow Down“ trotz des Titels deutlich flotter voranzusausen als auf dem vorherigen Zwergen-Song. Warum das so ist, zeigt ein genauerer Blick auf den spitzbübischen Text: „Don't have time to slow down too fast.“
Auch die LP-Gestaltung im Gatefoldcover, das, wenn man es aufklappt, alle Texte (auch die der zusätzlichen Songs) und mehrere Schwarz-Weiß-Fotos in Zeitungsform preisgibt („Thick As A Brick“ von JETHRO TULL lässt grüßen!), atmet intensiv den Retro-Odem, während der Sound auf dem orangen und violetten Vinyl warm, modern und zugleich auch an alte Stereo-Zeiten erinnernd klingt.
FAZIT: „My Best Evil Friend – Limitiertes farbiges Doppel-Vinyl“ von THE NO ONES mit namhaften Musikern aus Norwegen, Athens, Georgia und dem Nordwesten der USA schlägt als Doppel-LP gleich mit sechs zusätzlichen, im Grunde eine ganze LP-Seite füllenden, hochwertigen Songs auf, bei denen sich einer zwar um die stupiden Tage dreht, welche aber selber musikalisch wie textlich bei THE NO ONES keineswegs stupide sind. Gerade auch der Bonus-Stücke und der schönen, farbenfrohen Gestaltung wegen ist „My Best Evil Friend – Limitiertes farbiges Doppel-Vinyl“ unbedingt empfehlenswert und der CD vorzuziehen, weswegen es hier auch einen Punkt mehr als für die nur 12 statt 18 Songs enthaltende CD-Ausgabe gibt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (15:22):
- 1. KLIV (2:42)
- 2. Set List (3:12) *
- 3. 304 Molino Way (3:01)
- 4. Blue Cheer Captain (2:40)
- 5. Phil Ochs Is Dead (3:47)
- Seite B (14:44):
- 6. One Night at the Fillmore (3:43)
- 7. Throwdown in Whispertown (2:49)
- 8. Time Sent Lewis (4:00)
- 9. Cameo Parkway (4:12)
- Seite C (14:45):
- 10. J.E.D. (0:58) *
- 11. Song for George (3:53)
- 12. All the Stupid Days (3:25) *
- 13. Band with No Head (3:12)
- 14. Solo in the End (3:17) *
- Seite D (14:03):
- 15. Kick Out the Dwarf (3:38) *
- 16. Slow Down (3:32) *
- 17. We Are Your Band (3:35)
- 18. The After Party (3:18)
- * nur auf Vinyl
- Bass - Peter Buck, Scott McCaughey
- Gesang - Frode Strømstad, Scott McCaughey
- Gitarre - Peter Buck, Frode Strømstad, Scott McCaughey
- Keys - Scott McCaughey, Kjelsrud Mathisen
- Schlagzeug - Kjelsrud Mathisen
- Sonstige - Peter Buck (Sitar)
- My Best Evil Friend (2023) - 11/15 Punkten
- My Best Evil Friend – Limitiertes farbiges Doppel-Vinyl (2023) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews